Werkeinführung
Sonate für Föte solo (1981/1986)
Die Sonate für Flöte solo zählt zu den frühesten, heute noch im Werkverzeichnis aufgelisteten Kompositionen und wurde 1992 in Leipzig verlegt.
Sie ist nach Angaben des Komponisten 1981 in Eisenach (Thür.) entstanden. Während des Kompositionsstudiums bei Günter
Neubert in Leipzig erfuhr das Stück 1986 eine geringfügige Umarbeitung, wodurch vor allem Schreibfehler behoben wurden.
Die Uraufführung erlebte das Werk allerdings erst fünf Jahre später in Leipzig durch die Flötistin Katrin Osten (1991).
Seit dieser Zeit wurde das Stück öfter gespielt. Zu den Interpreten zählten u. a. Carin Levine und Ralf Mielke.
Die Komposition kann als flöten-typisch gelten, wobei der Tonraum des Instruments recht virtuos ausgenutzt wird. Formal gibt es quasi als
Amalgam des klassischen Sonatenkopfsatzes zwei als thematisch zu bezeichnende Abschnitte:
- einen virtuosen, auf einer freien dodekaphonischen Reihe beruhenden und
- einen etwas weniger virtuosen Abschnitt mit einer starken Zerklüftung durch Pausen.
Klanglich fällt eine Gewinnung modaler Elemente (Pentatonik, Ganztonleiter) aus der Zwölftönigkeit auf, die dem Stück
eine gewisse Eleganz verleiht. In seinen frühen Kompositionen vermeidet Buchholz eher neuartige Spielweisen, sondern versucht in einer
dicht an den historisch gewachsenen instrumentalen Möglichkeiten orientierten Gestaltung eigene Wege zu gehen. In dieser Flötensonate, wie auch in dem Liederzyklus
„Skizzenblatt“ für Sopran und Flöte von 1987 zeigen sich Gestaltungsansätze, die für das spätere Schaffen von
Bedeutung waren. Dazu gehören eine virtuoser Umgang mit dem kompositorischen Material und eine emotionale Dichte, die vollständig
aus der gegebenen Struktur gewonnen wird.
W. S.
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